Kleine Reise nach Passau

Passau, ist da nicht dauernd Hochwasser? Kommen da nicht die interessantesten Kabarettisten her? Gibt’s da nicht den politischen Aschermittwoch?

Ja, das werden wohl so einige Gedanken sein, wenn man an Passau denkt. Wir haben noch einen persönlichen dazu: unser Sohn arbeitet dort an der Universität. Wir wollten ihn besuchen und Passau dabei kennenlernen.

Das letzte Hochwasser ist zwei Jahre her und war wirklich mit Höchststand (zweiter Messwert von oben). Nur 1501 gab es ein höheres.

Und wie war das mit den Kabarettisten? Richtig, der Sigi Zimmerschied residiert im „Scharfrichterhaus“. Passend.

Aus Passau und Niederbayern kommen viele seiner Art: Bruno Jonas, Django Asül und Monika Gruber… Der Landstrich scheint viel Futter herzugeben für die Kabarettisten.

Dann wäre da noch der politische Aschermittwoch. Früher zu Franz-Josef-Strauß Zeiten war die Nibelungen-Halle gefüllt mit Bierdunst, Rauch und vollmundigen Reden. Inzwischen ist sie abgerissen und vor den Toren der Stadt findet nun der Aschermittwoch statt. Dafür ist an Stelle der Nibelungenhalle eine kleine Grünanlage entstanden. Auch wenn die von André Heller damals vorgeschlagene wesentlich schöner und organischer gewesen wäre. Die sogenannte „Neue Mitte“ ist leider trotz Grünanlage nicht so geglückt.

Aber Passau wirkt als Gesamtkunstwerk.

Der Dom ist auf dem höchsten Punkt der Stadt und beherrscht nicht nur das Stadtbild.

Inn und Donau und die kleine Ilz fließen hier zusammen. Der schnellfließende Inn stoppt die gemächliche Donau und so kommt es regelmäßig zu den Hochwassern. Die Bewohner nehmen es mit der nötigen Gelassenheit. Überall wurden auch noch zwei Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser die Häuser im Erdgeschoss und 1. Stock mit neuer Farbe bemalt und Türen neu eingesetzt.

Unser Hotel war ein altes Schloss direkt an der Einmündung der Flüsse, das historische Schloss Ort. Hier muss man mit Wasser umgehen können. In der Altstadt gibt es schöne, kleine Läden und es ist eine beschauliche und durch die vielen Studenten doch auch junge Stadt.

Viele Kreuzfahrtschiffe legen in Passau an und fahren von dort ab. Wir haben jedoch eine Stadtrundfahrt mit dem Schiff gemacht – sehr empfehlenswert!

Und am Ende nach dem Aufstieg auf die Veste Oberhaus hatten wir noch ein besonderes Glück. Urige Musikanten haben uns hervorragend unterhalten im Dreiländer-Eck mit Musik aus Bayern, Böhmen und Österreich:

Ein Souvenir für unseren Shop da sempre musste natürlich auch sein: Die  kleine Modemanufaktur diverso hatte wunderhübsche Filzkappen. Die gibt‘ s bei uns für Sie zu sehen und zu kaufen.

Passau wirkt eben nachhaltig.

Sieglinde Graf, Juli 2015

(alle Fotos privat)