Christo to go – The Floating Piers. Wir waren dort.

Wir sind tatsächlich übers Wasser gegangen auf dem Iseo-See. Christo und seine Floating Piers haben es möglich gemacht.  Er hatte dieses Projekt schon vor vielen Jahren noch zusammen mit seiner Frau Jeanne-Claude überlegt. Uns hat diese Idee sofort begeistert.

Allerdings sind wir nicht allein übers Wasser gegangen.

Nein, wir waren in Begleitung von ca. 10 000 anderen Menschen, vorwiegend Italienern. Nie hätten wir gedacht, dass werktags um 8:30 morgens in der italienischen Provinz solche Menschenmassen zu finden wären. Vorgewarnt waren wir ja. Es sollten chaotische Zustände sein in Sulzano, weil niemand auf solche Massen eingestellt war.

Allein unser frühes Aufstehen (im Urlaub um 5:30!) und unsere Ortskenntnis von früheren Jahren und die Auskunft eines netten Helfers haben uns gerettet, sonst hätten wir die Floating Piers wohl nie betreten.

Wir hatten eine Anfahrt vom Gardasee aus von ca. 1,5 Stunden und fanden sofort einen Parkplatz,  weil wir wussten, dass wir ganz oben parken mussten. Ein Bauer vermietete für teures Geld seine Wiese, das Geschäft seines Lebens.

Hier ein Blick von oben. Wir sahen schon die vielen Menschen auf den Stegen und konnten es kaum glauben.

Strammer und sehr steiler Fussmarsch ganz nach unten zum See von ca. 30 Minuten. Um 8:45 waren wir am See und fanden folgende Situation vor: 1,5 Stunden Wartezeit im Stehen und eingekeilt bis man überhaupt auf das erste Teilstück gehen konnte. Und das bei bereits sehr warmen Temperaturen.

Aber wir hatten ja einen Supertipp: „Nehmen Sie das Traghetto bis zur Monte Isola. Von dort können Sie direkt auf die Piers, da werden die Menschen nicht mehr gezählt und niemand muss anstehen.“

Es dürfen nämlich nur immer 11 000 auf einmal auf die Stege.  Das Schiff war zu unserer Überraschung halbleer, während nur 10 m weiter sich die Menschen in der Hitze stauten. Auf der Monte Isola dann hinten herum bei der Kirche, da kann man relativ in Ruhe gehen – das wussten wir noch von unserem Besuch dort vor ca. 5 Jahren – und kommt dann auf den allgemeinen Weg, der zu den anderen Piers führt, wo schon sehr viele Menschen unterwegs waren. Dann endlich die ersten Schritte auf den Piers. Etwas wacklig waren sie schon. Nicht richtig wacklig, eher gefühlt wacklig. Man musste immer ein klein wenig ausgleichen bei jedem Schritt und die Strecke war lang. Ich konnte barfuß das ganze große Dreieck von ca. 2,1 km gehen und wir waren fasziniert davon.  Eine ganz besondere Erfahrung, Teil eines riesigen und temporären Kunstwerkes zu sein und über orangene Stege im Iseo-See spazieren zu gehen. Die Isola San Paolo bot ein wenig Schatten bei dem Mauern. Dort konnten wir etwas ausruhen. Denn es war auch anstrengend und wurde immer heißer.