Bach, Musik und besondere Orte

All das können Sie in Thüringen erleben, wenn Sie sich auf die Spuren von Johann Sebastian Bach machen. Wir waren schon an einigen Lebensstationen von J S Bach, z.B. in Leipzig, Weimar und Erfurt. Aber nun wollten wir wissen, wie er gelebt hat als er jung war und sind daher nach so idyllischen Orten wie Ohrdruf, Arnstadt, Mühlhausen und natürlich Eisenach gefahren. Dort ist er geboren 1685 und in den anderen Orten hat er gelebt, teils als Schüler, teils als dort berufstätiger Organist.

Die Wartburg hat er als Kind wahrscheinlich häufig gesehen. Unser Hotelzimmer bot diesen Blick mit der Morgensonne:

Natürlich haben wir diesen magischen Ort auch zu Fuß bestiegen und besichtigt.  Die ganze Gegend ist geschichtsgeschwängert und bis in die Gegenwart aktuell.

In Ohrdruf hat Bach seine Jugend verbracht und dort von seinem großen Bruder das Orgelspielen gelernt. Auch in Lüneburg ist er zur Schule gegangen.

In Arnstadt war seine erste Anstellung in der Neuen Kirche. Dort war er ungestüm im Leben und der Musik. Die Arnstädter hatten ihre Mühe mit ihm – und er mit ihnen. Das Leben dort war geordnet, seines noch nicht. Noch heute strahlt der Marktplatz  Gediegenheit aus. Für allzu große Experimente ist da kein Platz.

Von Arnstadt ging er nach Mühlhausen – dort sollte es für ihn besser werden, dachte er.

Mühlhausen war die Stadt, in der auch Thomas Müntzer einst lebte. Eine wunderschöne Stadt mit beeindruckenden Bürgerhäusern. Und einer wunderbaren Orgel in dieser Kirche.

Es ist eine Stadt mit einer Tradtion in Strickerei. Für uns von da sempre natürlich interessant als Hintergrund. Es gibt immer noch Strickereien, die z.B. Schals herstellen. Wir werden nächstes Jahr sogar welche davon ins Programm nehmen.

Aber Bach hatte Pech. In Mühlhausen hatte es kurz vor seinem Kommen gebrannt und hunderte von Häusern wurden dabei verbrannt. Das führte zu großer Geldknappheit in der Stadt, was auch die Kirchenmusik betraf. Bach konnte sich nach nur einem Jahr nach Weimar bewerben und ist mit dem Segen der Stadtväter von Mühlhausen dorthin gegangen.

Wir haben unsere kleine Reise auf seinen Spuren aber in Eisenach begonnen und in Eisenach beendet. Das neue Bach-Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert und allein die persönliche Vorführung von Instrumenten aus der Zeit Bachs ist höchst interessant.

Also, wenn Sie im Herbst noch ein Reiseziel suchen für einen kleinen Ausflug in Kultur: Fahren Sie doch einmal in den eher unbekannten Westen Thüringens. Wirklich lohnend.

Buchtipp zum Thema – liest sich wie ein kultivierter Reiseführer zu den Bach-Orten – sehr interessant:

Die Bachs – eine deutsche Familie

Klaus-Rüdiger Mai, Propyläen VerlagISBN 978-3549-07427-5

Sieglinde Graf,

August 2016

(alle Fotos privat)

Ergänzung im August 2017:

Wir haben inzwischen, bis auf Köthen, alle Bach-Orte besucht, weil wir im Mai 2017 in Lüneburg auch die Kirchen angesehen haben, in denen er als Schüler dort gespielt hat.