Eine Reise ins Piemont

Wir von da sempre sind sehr italophil und dennoch waren wir noch nie im Piemont. Das haben wir in diesem Frühsommer geändert. Eine Reise ins Piemont ist eine Reise ins Genussland. Der letzte Blogbeitrag über Slowfood war hierzu schon ein guter Auftakt.

Zu Beginn haben wir einen zweitägigen Abstecher nach Turin gemacht. Diese Stadt ist eine unbekannte Schöne. Turin hat uns beeindruckt durch seine Eleganz, seine Urbanität und durch die vielen unerschiedlichen Nationalitäten, die wir dort trafen.

In Turin am Po, so beschaulich kann Großstadt sein - und so elegant ebenso....

Wir haben im Viertel San Salvario gewohnt, nicht gerade das Vorzeigeviertel und am Bahnhof gelegen, aber nur getrennt durch einen Boulevard von der luxuriösen Altstadt mit Luxus-Geschäften und -Lokalen. „Unser“ Viertel hat uns jedoch noch besser gefallen, es war sehr lebendig und bunt.

Später sind wir weitergefahren ins Herz des Piemont in die Nähe von Alba.

Wein, feines Essen und eine sehr ansprechende Hügel-Landschaft – das bietet das Piemont im Überfluss. Wir sind über das wunderschöne Saluzzo und das bezaubernde Schloß Manta am Rande der mächtigen See-Alpen entlanggefahren, um uns der Weingegend zu nähern.

Nicht irgendein Wein, nein die Könige der Rotweine, der Barolo, der Barbaresco und der Barbera… sie alle kommen von hier. Da ich persönlich aber eher Weißwein bevorzuge, war ich angenehm überrascht über den Arneis, eine autochthone Weinsorte aus dem Roero.

Wir hatten uns in der Casa Mariana in einer sehr schönen Ferienwohnung in den Hügeln in den Langhe einquartiert und konnten von Roland Utzinger, dem immer hilfsbereiten Hausherrn und Weinverkäufer, den Wein direkt beziehen und am Abend genießen auf unserer schönen Terrasse.

Terrasse in der Casa Mariana

Aus den Hügeln heraus mussten wir  jeden Tag auf teils schmalen und sehr kurvigen Straßen hinunter in die Ebene fahren. Wir wollten ja einiges sehen und auch verkosten. Diese Straßen waren uns persönlich nicht so angenehm. Wir sind nicht so die Kurvenfahrer… Lieber gehen wir dann schon in den Weinbergen spazieren.

Kleine Wanderung im Weinberg bei Barolo

Doch die schönen Orte lockten uns und so haben wir viele besucht: Alba, Asti, Barolo, Bra….

Überall gab es wunderbare Lokale zum Mittagessen und wir haben die Köstlichkeiten des Landes genossen. Über Slowfood in Bra habe ich ja schon geschrieben. Eine feine piemontesische Spezialität ist auch das Risotto. Der Reis kommt ja aus der Po-Ebene im Piemont – einfach köstlich. Wir sind an den wasserreichen Reisfeldern direkt vorbeigefahren als wir von Mailand nach Turin fuhren.

Trüffel gab es leider keine zu der Zeit, das ist dem Herbst vorbehalten. Äußerst freundlich bedient wurden wir überall und es waren kaum deutsche Touristen unterwegs. Schweizer hingegen trafen wir einige. Touristisch erschlossen ist alles, touristisch überlaufen nichts – das fanden wir sehr angenehm.

Zum Abschied vom Piemont noch ein Foto aus dem gemütlich-feinem Ristorante La Contea in dem alten Bergdorf Nieve:

Das köstliche Dessert mit persönlichem Dank der Gastleute

Arrivederci in Piemonte!

Sieglinde Graf im Juli 2014 (alle Fotos privat)