Slowfood, im Zeichen der Schnecke

Im Zeichen der Schnecke ist die Slowfood-Bewegung unterwegs. Langsamkeit ist nicht das wirkliche Merkmal, sondern Bedachtsamkeit im Umgang mit Lebensmitteln und Essen. In Bra im Piemont wurde diese Bewegung von Carlo Petrini im Jahr 1986 gegründet, als Mc Donald’s ein Lokal in Rom an der Spanischen Treppe eröffnet hatte. Dies war für Carlo Petrini ein Frontalangriff gegen den guten Geschmack, der besonders in der Region Piemont zuhause ist.

Hier zählen Wein, Trüffel, Käse, köstliche Dolci usw. alles und gehören zum guten – italienischen – Leben dazu. Das wollte man nicht preisgeben.

Die Schnecke kriecht munter weiter. Die Bewegung breitet sich aus und beginnt zum guten Ton in vielen Ländern zu gehören. Ihre drei Grundsätze sind: Buono, pulito e giusto – gut, sauber und fair. Wenn ein Element fehle, sei das laut Petrini nicht Slowfood.

Wir haben es vor kurzem in unserem Urlaub genossen, das gute und langsame Essen im Piemont. Auf einem kleinen Gut bei San Donato hatten wir eine Ferienwohnung gemietet. Mitten in den Langhe, dem Weinbaugebiet der Könige der italienischen Weine: Barolo, Barbera… und dem Anbaugebiet der feinsten Haselnüsse der Welt.

In Bra waren wir in der Osteria del Boccondivino, der Mutter aller Slowfood-Restaurants, essen und haben das feine Menue dort genossen.

Beim Dessert kam sie dann nochmal hervor, die kleine Schnecke.

Ein feiner Caffè dann noch in einem alteingesessen Café um die Ecke hat unser Geschmackserlebnis in Bra abgerundet. Slowfood lohnt sich nicht nur in Italien, Sie können es überall für sich zur Philosophie machen. Es gibt auch in Deutschland inzwischen viele Gruppierungen, die sich Convivium nennen. Vielleicht auch in Ihrer Nähe?

Sieglinde Graf im Juni 2014

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