Im Herbst ist ja nicht nur Weinlese-, sondern auch Bücher-Lesezeit.
Besonders fein, wenn beides zusammenkommt. Bei einem guten Glas Wein ein gutes Buch, was kann ein Herbstabend – fast – schöneres bieten? Oder bei einer Autorenlesung in einem Literaturcafé mit anderen interessierten Menschen Literatur hören…?
Eine andere, kommunikative Möglichkeit bietet Shared Reading.
Noch nicht gehört?
Bei Wikipedia können Sie die Erklärung für diese über 20 Jahre alte Lese-Bewegung aus England nachlesen. In Deutschland gibt es seit einigen Jahren auch professionell initiierte Lesekreise nach diesem Muster.
Aber es ist eigentlich ganz einfach:
Einige Menschen tun sich zusammen und treffen sich in einer ruhigen Umgebung. Jemand bringt einen Text mit, den er oder sie interessant findet und liest ihn vor – teilt also den Text mit den anderen: Shared reading. Es kann ein Auszug aus einem Buch sein, ein Artikel aus einer Zeitung oder aus einem Blog… was Ihnen interessant genug erscheint, um darüber zu reden.
Denn danach gibt es ein Gespräch über das, was dieser Text in einem auslöst oder wie er verstanden wurde. Dieser Austausch bringt viele persönliche Ansichten und Einsichten und im besten Fall ein inspirierendes Gespräch von ca. 60 Minuten.
Ich mache dies etwas abgewandelt seit einiger Zeit mit drei Freundinnen und finde es immer spannend und inspirierend. Wir treffen uns reihum jeweils zuhause und es gibt ein Glas Wein (und Selters) und einen kleinen Imbiss. Die Gastgeberin sucht den Text aus. Die Vorlesezeit ist ca. 5- 10 Minuten. Manchmal auch in Etappen, also ein Stück Text vorlesen, dann Gespräch – dann wieder ein Stück Text vorlesen.
Sehr schön ist, dass man als Gast nichts vorher lesen muss, keine Vorkenntnisse braucht und sich einfach auf den Text und das Gespräch einlassen kann. Wir hatten immer sehr anregende Gespräche und von ernst bis lustig war bei den Texten alles dabei.
Haben Sie damit schon Erfahrungen oder haben Sie Lust es einmal zu probieren?
(Foto von Margarita Fuchs mit freundlicher Genehmigung von Frau Fuchs. Foto Shared Reading von privat)
Über einen Kommentar würde ich mich freuen.
Das erinnert mich an unsere Feste an Halloween, bei denen allerdings jeder Gast etwas vorgelesen oder ein Bild oder Musik vorgestellt hat ( es waren immer acht Personen ). Inzwischen schmeißen wir aber nicht mehr solch aufwändige Feste und die Interessen gehen auseinander…
Schön, dass es bei dir klappt.
Bon week-end!
Astrid
Liebe Astrid, Danke für Deinen Kommentar und Deinen erprobten Variations-Vorschlag.
So machen Literatur und Kunst auf jeden Fall eine Menge Spaß und man lernt sogar noch was dabei!
Schönes Wochenende auch für Dich!
Sieglinde
Das ist eine wunderbare Idee. Ich kenne das nur aus dem amerikanischen Fernsehen. Wenn es heisst der Buchclub kommt…. Dass niemand alleine etwas lesen muss, sondern die Texte vorgelesen werden und man sich dann austauscht finde ich toll. Gerade auch bei bewegenden Texten tauscht man sich doch gern aus. Wobei ich lustige Sachen auch immer dem Göga vorlese 😉
Liebe Grüße Tina
„Der Buchclub kommt… “ ja, das wäre auch ein schöner Titel.
Eigentlich kommt Shared Reading ein Stück weit aus der therapeutischen Ecke, aber so wie wir es machen, ist es natürlich viel entspannter und lustiger.
Dein Göga hat’s gut :-).
Liebe Grüße von Sieglinde