„Lebenswerte Stadt – 28 x Stadtentwicklung in Dänemark“, so hieß die Ausstellung der Königlich Dänischen Botschaft, die ich hier in Nürnberg gesehen habe. Sie hat mich sehr beeindruckt und ebenso ein Vortrag, den eine dänische Architektin gehalten hat:
Gesellschaft mit Architektur gestalten. Damit ist eigentlich schon alles gesagt.
Es geht um Aufenthalts-Qualität im städtischen Raum und ihre Auswirkung auf die Gesellschaft.
Und es geht um neue Vorstellungen vom „guten Leben“.
Die Architekt*innen von BauLust e.V. in Nürnberg hatten dazu eingeladen zusammen mit dem Neuen Museum hier in Nürnberg.
Andrea vom Blog 50. Looks of LoveT. bloggt aus Wien. Dies ist laut Mercer Ranking die zweit lebenswerteste Stadt der Welt (Platz 1 hat derzeit Zürich) . Kopenhagen hat hier Platz vier im Ranking. Andrea erzählt in ihrem (Mode-)Blog u.a. von den vielen Seiten Wiens.
Ein Beispiel ist hier zu lesen: https://looksoflovet.blogspot.com/2025/03/u30-bloggerinnen-blogparade-sonne-im.html#more Hier zeigt sie uns einen Ort in Wien, der ihr immer gute Laune macht und für sie ein Wohlfühlort ist und der nicht das übliche Image von Wien bedient.
Es ist ja für jeden Menschen individuell, wo er sich wohlfühlt, aber es gibt Gemeinsamkeiten, die sich auch in Architektur ausdrücken. Nun bin ich keine Architektin oder Stadtplanerin, aber als Bürgerin weiß ich, was mir gut tut und was mir gefällt. Unter diesem Aspekt betrachte ich das Ganze.
Mein Mann und ich waren schon einige Male in Dänemark auf Seeland, wo auch Kopenhagen mit seinem Großraum liegt:
Das gemütliche Kopenhagen mit Kopfsteinpflaster, Königsschloss Amalienborg, Segelschiff, Nyhavn und Fahrrad-Brücken und natürlich der Kleinen Meerjungfrau.






Doch noch vor 40 Jahren hatte Kopenhagen ein ganz anderes Image als heute.
Da war es mehr eine problematische Hafenstadt denn eine Kulturstadt.
Was hat sich verändert? Und warum?
Die ganze Stadt hat sich verändert. Es wurde für die Stadt-Gesellschaft eine kulturelle Stadtplanung geschaffen und daraus resultierend wegweisende öffentliche kulturelle Gebäude gebaut, die architektonisch herausragend sind.


Links das neue Schauspielhaus mit dem wunderbaren Restaurant Ofelia und Terrasse am Wasser – da waren wir öfters und so gern gesessen – und rechts die supermoderne Königliche Oper (Schenkung der Maersk Stiftung).

Das Foto zeigt die Königliche – Öffentliche – Bibliothek (genannt Der schwarze Diamant) und davor die Cirkelbroen des Designers Olafur Eliasson für Radfahrer. Die ist einfach so wunderschön zum Befahren übers Wasser.
In Kopenhagen gibt es viel Wasser. So finden sich viele neue Gebäude am Wasser, was besonders eindrucksvoll ist. Sie zeugen von klugen Stadtentscheidungen, Bürgerstolz, Design und Mäzenatentum. 2023 war Kopenhagen Welthauptstadt der Architektur. Es lohnt sich absolut in Architektur zu investieren und neue Lebens-Räume zu schaffen für die Menschen in der Stadt. Ørestad z.B. ist ein ganz neuer und architektonisch außergewöhnlicher Stadtteil auf der Insel Amager, aber das zeige ich ein anderes Mal.
Professorin Mikala Holme Samsøe, Architektin, hat in ihrem Vortrag noch einige andere Aspekte besprochen. Der für mich verblüffendste war der Begriff der Geborgenheit. Im Dänischen auch mit Sicherheit übersetzt. Aber sie sprach von Geborgenheit. Diese Geborgenheit ist eine der obersten Prämissen bei der Bauplanung in Dänemark. Sie besagt, dass die Bürger sich wohl und sicher fühlen sollen und dies wird durchdekliniert beim Bauen und Planen, genauso wie z.B. der Brandschutz.
Geborgenheit in der Stadtplanung und Architektur im 21. Jahrhundert.
Geborgenheit selbst im modernsten Bau, selbst in der befahrenen Straße… Immer wird jede Planung oder anstehende Änderung auf diesen Begriff hin abgeklopft und werden Bedingungen hinzugefügt, die Geborgenheit erhöhen oder ermöglichen. Zwei Beispiele:
- Eine Straße in einem alten Stadtviertel wird nicht einfach nur mit einer Ampelkreuzung gelassen, sondern rückgebaut mit einem kleinen Rondell, das Autos verlangsamt und es Fußgängern ermöglicht geruhsam über die Straße zu gehen. Natürlich eingerahmt in Grün von Sträuchern und Blumen. Es gibt neu dazu einen Radweg und dafür fallen einige Parkplätze weg.
- Der Schulhof eines Gymnasiums wird geöffnet und die Zäune werden entfernt. Jedoch wird er so gestaltet, dass für die Schüler klar ist, wann sie den öffentlichen Raum betreten und wann sie noch auf dem Schulterritorium sind. Beides ist verbunden und erhöht die Möglichkeiten und Freiräume für Schüler und Besucher des Platzes. Und beides bietet dennoch Geborgenheit, denn es stärkt auch die Mitverantwortlichkeit, was ein weiteres wichtiges Thema bei der Gestaltung im öffentlichen Raum ist.
Wie ist es mit dem Verkehr?
Kopenhagen hat sich konsequent dafür entschieden, das Fahrrad gleichberechtigt neben dem Auto zu behandeln, ja man könnte fast sagen, bevorzugt vor dem Auto. Entsprechend gibt es Radwege, Radbrücken und tausende Radfahrer*innen. Mein Mann und ich sind öfters durch Kopenhagen geradelt und es war immer klar, dass wir ebenso gleichberechtigt sind wie die Autos. Das gibt ein Gefühl von Sicherheit.

Ebenso hat sich Kopenhagen für die Nachhaltigkeit (auch viel Upcycling von Baustoffen und Material) und den Klimaschutz entschieden.
Hier zwei selbst erlebte Beispiele:
Unser Hotel lag mitten in der City direkt beim modernen Schauspielhaus. Der St. Annae Plads davor wurde von Parkplätzen befreit und rückgebaut zu einer feinen Grünanlage mit Bäumen und Hochwasserschutz nach dem Schwammstadt-Prinzip, d.h. große Wassermengen werden in unterirdische Becken geleitet und aufgefangen. Keine Überschwemmung mehr bei Platzregen wie früher so oft.
(In Wien wurde in der Seestadt Aspern einiges ebenso gebaut, übrigens plant und baut dort vorwiegend ein schwedisches Architekten-Büro.)
Wohin nun mit den Autos?
Die Autos parken nun im Wasser in einer Tiefgarage inmitten der Ostsee im Hafenbecken. Man fährt rein und ist unter Wasser mitten im Zentrum. Dass dies nicht billig ist, versteht sich von selbst. Parken ist teuer in Kopenhagen. Und das ist auch Absicht. Die Menschen sollen mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln kommen. Eine fahrerlose UBahn führt mitten in die Stadt. (für uns keine Besonderheit, denn Nürnberg hat die erste fahrerlose UBahn Deutschlands seit 2008). Wer mit dem Auto kommt, muss zahlen.

Und wo ist das berühmte dänische Design?
Das ist natürlich auch mitbestimmend. Sowohl im Großen als auch im Kleinen.
Gutes Design verführt zu Kultur und zum Nachdenken.
Illums Bolighus, das große Kaufhaus in der Fußgängerzone in Kopenhagen ist für mich eine Schule des guten Geschmacks. Und gewissermassen demokratisch dazu, denn jedermann kann dort schauen und sich ein Bild machen von gutem Design. Kaufen muss man ja nicht gleich etwas …
Spannend ist auch das Design Museum mit allen Ikonen des dänischen Designs:
Die Liste der dänischen Designer ist lang und legendär. Es sind und waren auch namhafte Architekten darunter.
Und in Wien?
Wie oben schon beschrieben, erzählt Andrea aus Wien in ihrem Blog 50 Looks of Love T., der ja eigentlich ein Mode- und Beautyblog ist. Sie streift durch ihre Stadt und nimmt wahr, was diese lebenswert macht. Immer persönlich aus dem individuellen Blickwinkel und immer inspirierend. Reinschauen lohnt sich!
Nun wüssten wir gern, was sagen Sie:
Wie lebenswert finden Sie Ihre Stadt? Und was trägt für Sie dazu bei?
Wir wünschen Ihnen frohe Pfingsten
und senden herzliche Grüße
Ihre
Sieglinde Graf und Herbert Gschwandtner und das Team von da sempre
P.S. Für ein lebenswertes Zuhause und Geborgenheit haben wir hier noch einige Accessoires aus unserem da sempre -Shop.
Sie kommen aus Dänemark, Finnland und Deutschland. Sie finden Sie und viele andere mehr in unserer Rubrik: Wohnen & Leben









Fotos: Koustrup & Co., Olivenholz erleben, Eulenschnitt, Sieglinde Graf
Weitere Links zum Thema:
Ich muss zugeben, dass ich mein Herz an Venedig verloren habe, seit ich vor 30 Jahren das erste Mal da war. LG Romy
Das kann ich gut verstehen, liebe Romy. Über Venedig <3 habe ich schon manchen Post hier geschrieben. Das ist eine große Liebe, wenn auch die Stadt selbst für mich - und ihre Einwohner - viel an Lebenswertem verloren hat. Das ist wirklich schade.
Herzlich,
Sieglinde
Danke für die schönen aktuellen Einblicke von Kopenhagen. Ich war um Sommer 1989 dort und fand es fantastisch. Illums war schon damals ein Traum … Am meisten mochte ich die entspannte Stimmung und die vielen schönen Dinge von Architektur über Parks und sowas wie bei Illums.
Dass ich Fan von Hamburg bin wird immer weniger. Natürlich ist es die „schönste Stadt der Welt“. Aber leider viel zu voll mit Touristen und Zugezogenen aus anderen Teilen Deutschlands (damit meine ich ausdrücklich keine Asylbewerber, die sind nicht das Problem). Man kommt sich als Bewohner_in langsam vor wie Berliner in Berlin unter Schwaben im Prenzlauer Berg und dem Rest der Welt als Touris überall in der Stadt, wo es bekanntermaßen schön ist.
An den typischen schönen Orten Hamburgs sieht man mich nur noch mit durch die Stadt zu führenden Gästen.
Nordische Grüße sendet Euch
Ines
Das ist schade liebe Ines. Und natürlich ist es in Kopenhagen inzwischen auch schlimm mit overtourism zu bestimmten Zeiten. Es ist vielleicht nicht ganz so tragisch, weil viele interessante Ortsteile eher mit dem Rad oder Bootstaxi auf Inseln zu erreichen sind und sich alle gern in der Fußgängerzone oder im Nyhavn zusammenballen. Da hat man dann Alternativen, auch Museen sind nicht so voll. Illums ist immer noch ein Traum!
Hamburg verändert sich, das ist klar. Da muss man einfach mit… auch wenn es nicht so schön ist. Aber ich weiß, was Du meinst.<3
Herzlich,
Sieglinde
Guten Morgen, ich habe viel über Kopenhagen gelernt, ich muss doch unbedingt mal dort hin. Die Parksituation am/im Meer erinnert mich an Barcelona.
Mannheim ist ja klein, ich mag es eigentlich sehr gerne mit seiner Lage an Neckar und Rhein. Allerdings finde ich die Verkehrssituation nur noch schlimm. Marode Brücken und kaputte Straßen sind Baustellen ohne Ende.
Ich wünsche ein schönes Wochenende, liebe Grüße Tina
Baustellen können einem das Leben schwer machen, liebe Tina. Aber für mich sind sie auch Zeichen von Neuerung und machen Hoffnung auf eine gute Veränderung. Wir leben hier derzeit auch in Baustellen ringsum. Jedoch mit dem Rad komme ich überall durch.
Mannheim liegt wunderbar, wie Du schon sagst und Du magst es. Das finde ich schön!
Kopenhagen könnte Dir auch gefallen…
Herzliche Grüße und schöne Pfingsten von
Sieglinde
Kopenhagen macht sehr viel für das Wohlbefinden der Menschen, dein Artikel hat mir die Stadt näher gebracht.
Architektur in der Stadt hat ganz andere Bedürfnisse zu erfüllen, sie sollte Raum für Menschen schaffen und auch die Fantasie anregen. All das hat Kopenhagen geschafft. Die Radbrücke neben der Bibliothek ist ein gutes Beispiel dafür.
Vielen Dank für deine netten Worte zu Wien und die Verlinkung zu meinem Blog. Ich finde es wichtig genau hinzusehen was geschieht, wie sich etwas entwickelt. Nicht nur in der Großstadt. Es tut gut die positiven Aspekte zu lesen oder selbst zu erwähnen, denn das gibt Hoffnung das ein Umdenken stattfand und weiter stattfindet. Es ist deutlich zu spüren und zu sehen.
Liebe Grüße
Es freut mich, dass Du das Umdenken mitspürst und nicht nur in Kopenhagen, liebe Andrea. Du beobachtest ja in Wien auch genau, was sich so tut und berichtest das immer sehr engagiert in Deinem Blog. Gern habe ich Dich verlinkt und Danke für Deine Genehmigung dazu. Ich hoffe, dass viele Leser*innen auch bei Dir reinschauen nach Wien.
Nicht umsonst sind diese beiden Städte ganz oben im Ranking. Sie lohnen immer einen Besuch und nicht nur im pittoresken und mondänen Zentrum.
Lebenswert müssen sie ja auch da sein, wo die Menschen wirklich leben – in ihren Stadtvierteln.
Herzliche Grüße
Sieglinde
Ich kenne beide Städte (ein wenig), Kopenhagen und Wien. Beide sind auf ihre Art sehr scön und liebenswert.
Unsere Städteplaner in Deutschland können sich hiervon eine Scheibe abschneiden. Vielleicht klappt es dann auch bei uns mit der Gemütlichkeit. Hier wird immer noch zu wenig an die Fußgänger und Radfahrer gedacht. Dabei können bei guter Planung alle nebeneinander existieren, ohne dass die Fahrzeuge komplett aus den Innenstädten verbannt werden.
Du hast vollkommen Recht, liebe Sabine. Es ist eine Frage des Wollens und Planens. In Kopenhagen sind so viele chice Business-Ladies auf ihren Rädern unterwegs und Business-Men natürlich auch, das ist wirklich beeindruckend, denn modisch sind die Kopenhagner*innen ja auch noch top. Lastenräder gibts sowieso, die kommen ja ursprünglich aus der Freistadt Christiania, die ein autonomer Teil Kopenhagens ist. (Wollte ich auch noch vorstellen, hätte aber den Post gesprengt). Unser Sohn hat sich nun so ein Teil gekauft, ich bin gespannt, wie es sich damit fährt.
Ich werde berichten.
Herzliche Grüße
Sieglinde
Ich habe lange über deinen Post nachgedacht, auch, weil ich grade mit einem Buch beschäftigt bin mit dem Titel „Heimat“. Und dann hat mich eine ganz aktuelle Begegnung auf dem Weg zum Einkaufen noch einmal drauf gebracht bzw. bestärkt. Eine Stadt macht lebenswert: Die Offenheit der Menschen, wie sie miteinander umgehen. Wie du weißt, liebe ich schöne Architektur und verstehe auch einiges davon. Da kann Köln nicht wirklich punkten ( von wunderbaren Einzelheiten abgesehen ) Man kann noch so viel & gut planen. Belebt wird das Ganze nur von den Menschen. Ich mag Wien, Paris, Amsterdam, Venedig sehr, aber das Zuhausegefühl kommt nicht nur von der Schönheit her.
Dass meine Stadt auch verkehrsmäßig optimiert wird, dafür sorgen all die enthusiastischen jungen Leute in meiner Partei. Da bekomme ich jetzt viel Einblick ( auch wenn ich keine Radfahrerin bin & sein werde )…
Kopenhagen ist leider für mich ein weißer Fleck…
Bon week-end!
Astrid
Die Offenheit der Menschen, ja das macht jeden Ort der Welt lebenswert. Wie wahr, liebe Astrid. Die Rheinländer*innen sind da auf jeden Fall ganz vorn dran. Und wenn ich auf Deinem Blog die wunderschönen Stadtteil-Spaziergänge sehe und lese, dann spüre ich auch wie wohl Du Dich fühlst in dieser Stadt und wieviel Schönheit sie hat.
Ja, die jungen grünen Leute werden hoffentlich noch viel bewegen verkehrsmäßig. Unser Sohn hat sich auch gerade ein wirklich tolles Lastenrad gekauft und wird dann die 2 Kinder nach dem Umzug zu Kita und Schule damit transportieren. Bisher hatten sie einen Rad-Anhänger, aber das Lastenrad ist mit Elektro und sie haben nun den Burgberg dazwischen, das ist einfach zu anstrengend. Ich werde es sicher auch mal ausprobieren. Du weißt ja auch um die Gefahren mit Unfällen damit… das habe ich schon noch im Ohr.
Kopenhagen solltest Du mal noch besuchen. Ist ein wunderbarer Ort für Menschen mit Interesse für Kunst und Kultur.
Herzlichst,
Sieglinde
Kopenhagen und Stockholm gehören im nördlichen Bereich auf meine Bucket List. Darum freue ich mich sehr über deinen schönen Bericht und es reizt mich jetzt noch mehr.
Wien finde ich auch wunderschön. Berlin und Rom mag ich sehr, Paris, New York, ja, auch Bremen. Und Hamburg.
Aber wie überall lässt sich Schönes und weniger schönes finden. Am Ende ist es ja auch oft, mit wem und wie man dort ist und/oder dort lebt.
Danke für deine Führung durch Kopenhagen und das Holztablett ist zauberhaft.
Liebe Grüße
Nicole
Klar, dass Dir Kopenhagen gefallen wird. Gern hab ich Dich mitgenommen!
In Stockholm war ich leider noch nicht, steht aber auch auf meiner Liste…
Paris wandelt sich ja gerade zur Radfahrerstadt unter Madame Hidalgo. Das ist echt eine stille Revolution und das Volk stimmt immer dafür ab.
Heute ist ein großer Bericht bei uns in der Zeitung. Eigentlich müsste ich da in 2,3 Jahren nochmals hin.
Bremen ist bestimmt eine lebenswerte Stadt. Wer einen hohen Wert auf Inklusion legt – und das tut Bremen seit Jahrzehnten wie meine Soz.Päd Freundin schon immer sagte – hat ein gutes Menschenbild und das wirkt sich aus auf die Stadtgesellschaft.
Also, an Reisezielen mangelt es uns nicht…
Herzlich
Sieglinde
Ich habe deinen Post mit großem Interesse gelesen! Ich wusste z.B. gar nichts von der „problematischen Hafenstadt“ vor 40 Jahren, Kopenhagen klingt für mich immer nach sicher, gemütlich, fußgänger- und fahrradfreundlich… und teuer! Und dann gibt es natürlich tolles (nicht nur) Möbeldesign. Und Hygge! All das stell ich mir vor, wenn ich an Kopenhagen denke. Witzigerweise hab ich erst kürzlich auf booking.com nach Unterkünften in dieser Stadt geschaut… also, wenn ab September die Sache mit meinem Vater geregelt ist und ich Kohle ohne Ende verdiene :-))) dann könnte so ein Städtetrip durchaus mal drin sein.
Spannend finde ich, dass bei der Stadtplanung immer wieder das Wort Geborgenheit fiel, und wie dies umgesetzt wurde und wird. Ich finde es großartig, dass darauf Wert gelegt wird, dass die Menschen sich sicher und geborgen fühlen. Erst kürzlich dachte ich wieder, dass ich in München da so meine Zweifel habe: erstens ist die Kaufinger Straße momentan derart überfüllt, dass ich tatsächlich ständig Angst habe, meine „Hintermänner/frauen“ treten mir auf die Hacken – und mir ist das alles immer zu nah. Das schafft ein unsicheres Gefühl. Zweitens: ich sag nur Autorennen mit quietschenden Reifen mitten in der Stadt, man hat Schiss, über die Straße zu gehen… Fahrradfahrer von links und rechts drängeln rücksichtslos vorbei… nein, es entsteht irgendwie kein Gefühl von Geborgenheit… :-))) trotzdem bin ich froh, in einer größeren Stadt zu leben. Was Astrid sagt, kann ich nachvollziehen. Leider muss ich sagen, dass München in dieser Hinsicht gegen Köln nicht die geringste Chance hat – und Wien leider ehrlich gesagt auch nicht, obwohl es sehr schön ist (und man ganz sicher nicht alles über einen Kamm scheren kann und sollte). Aber in aller Kürze: Ich war schon öfter in Köln und da braucht man kein besonders feines Gespür, um zu merken, dass die Menschen dort allgemein herzlich und herzerfrischend sind!
Herzliche Grüße,
Maren
Moin liebe Maren,
ja, da gab es Rockerbanden-Kriege mitten in Kopenhagen und Sextourismus war fester und lange Zeit auch Haupt-Bestandteil des Tourismus und natürlich Christiania, was damals ein Stachel war in der Stadtgesellschaft.
Ich finde es großartig, wie Kopenhagen hier eine Wende geschafft hat. Nicht nur das Image wurde gewendet, sondern tatsächlich die Situation. Allerdings ist es ja eine kleine Hauptstadt mit ca. 800.000 Einwohnern. Nur der Großraum macht dann eine Millionenstadt aus ihr.
Ich bin gespannt, ob Du hinfährst. Könnte Dir sehr gefallen.
Die Radler dort fahren auch schnell, aber ich hatte immer den Eindruck, dass sie auf einander und die anderen Verkehrsteilnehmenden schauen. Du musst Dir dann ein Rad ausleihen und berichten. Teuer ist Kopenhagen schon, aber wir sind dort immer nur ein paar Tage gewesen, den Resturlaub haben wir in einem Ferienhaus am Meer verbracht. Im September ist dies auch eine gute Möglichkeit z. B. in Helsingör. Die Anbindung mit der Bahn ist sehr gut.
Also, ich bin gespannt, wann Du Grüße aus Kopenhagen schickst!
Herzlich,
Sieglinde