24 Antworten auf „Hausbesuch bei Agnes und Albrecht Dürer“

  1. Ich glaube nach meinen vielen privaten Forschungen, dass Frauen früher viel mehr involviert waren in das gesellschaftliche Leben als uns die bürgerliche (Kunst-)Geschichtsschreibung uns später weisgemacht hat. Für Köln gibt es da eine ganze Reihe Erkenntnisse. Auch meine Beschäftigung mit Anna Magdalena Bach legt das nahe. Und jetzt habe ich über eine Bloggerin in Graz erfahren, dass Witwen & Töchter von (Waffen-) Schmieden das Geschäft der Männer weitergeführt bzw. ausgeführt haben. Man/frau weiß ja inzwischen auch gesichert, dass die jungen Frauen damals in den grauen Vorzeiten mit auf der Jagd waren und nicht nur gesammelt und das Feuer gehütet haben. Auf ihre Vitalkraft konnte man unter den mühseligen & gefährlichen Lebensbedingungen nicht verzichten ( kann man heute auch nicht, vor allem aber im sog. Care-Bereich steht und fällt alles mit den Frauen ). Ehen waren ja lange in der Menschheitsgeschichte nichts Romantisches, sondern Teamarbeit zwecks Sicherung des Lebensunterhaltes. Agnes Dürer stand da sicher auf dem richtigen Posten.
    GLG
    Astrid

    1. Das ist vollkommen richtig, liebe Astrid. Frauen haben als Witwe öfters das Geschäft weitergeführt, wenn bestimmte Bedingungen gegeben waren. Auch nach Dürers Tod hat Agnes noch Geschäfte betrieben mit seiner Kunst.
      Ihre Ehe mit Dürer war auch arrangiert und in dem Sinne wie Du es beschreibst sogar dann noch für sie noch mehr als nur die Sicherung des Lebensunterhalts. Sie stand wirklich auf dem richtigen Posten!
      Herzlichst,
      Sieglinde

  2. Danke für die schöne Kulutrreise. Mal wieder eine starke Frau hinter und neben einem erfolgreichen Mann!

    Schön frühlingshaft sieht es bei Euch schon aus. Die Forsythien sind bei uns noch nicht am Start. Freitag kommt der Frühling so richtig zu uns mit 17 Grad. So der Plan … bis dahin leben wir das Leben :).

    Sonnige Grüße!

    1. Genau, eben auch neben dem erfolgreichen Mann. Das ist der Unterschied. Ich bin froh, dass sie das geschafft hat.
      Soll ich Dir was beichten? Das Foto ist vom letzten Jahr… derzeit sind die Forsythien erst halb so weit… Aber Hase Albrecht sitzt schon bereit!
      Leben leben ist auch ein guter Plan! Mach Dirs schön!
      Herzliche und sonnige Grüße,
      Sieglinde

  3. Was für eine schöne (Liebes) Geschichte. Ich glaube ja auch fest daran, dass es damals schon diese Partnerschaften gab und finde das wunderbar.
    Ich habe sie mir nach deinem schönen Bericht auch bildhaft vorgestellt. Wie sie als damalige Marketing- und Vermarktungsexpertin unterwegs war.

    Danke für diese schönen Eindrücke.

    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Freut mich, dass Dir Agnes gefällt. Ich finde solche Frauen einfach sehr bemerkenswert und bin froh, dass sie nicht vergessen wurde hinter dem großen Albrecht. Seine Meriten sind unbestritten, aber sie hat auch viel dafür getan.
      Herzliche Grüße,
      Sieglinde

  4. Schön bei dir etwas zu Agnes Dürer zu lesen. Sie hatte ein spannendes und aufregendes Leben. Ganz anders als viele Frauen damals. Die von zu Hause und ihrer Heimat kaum wegkamen.
    Wenn man Agnes Dürer in die Suchmaschine eingibt steht bei ihrem Namen zu lesen – Händlerin. Ehefrau von Albrecht Dürer. Das gefällt mir.

    2016 war der Hase für einige Stunden in der Albertina ausgestellt. Es wird also Zeit das er wieder aus dem Keller darf. Vielleicht 2026, nach 10 Jahren wäre es doch was.

    Liebe Grüße

    1. Ja, genau nach 10 Jahren sollte er mal wieder aus dem Keller, der Feldhase! Tatsächlich war er aber 2020 auch nochmals ausgestellt im Rahmen der großen Dürer-Ausstellung. Meine Freundin ist extra hingefahren. Alle 5 Jahre darf er mal raus, wie ich hörte…
      Die Albertina kann sich glücklich schätzen, alle diese Kunstwerke von Dürer zu haben. Wir haben in Nürnberg nur mehr wenige Originale von ihm.
      Aber ein Besuch lohnt sich dennoch, wie ich hoffentlich deutlich machen konnte. Also, wann sehen wir uns….?<3
      Agnes würde sich sicher auch freuen über viele interessierte und interessante Besucherinnen!
      Herzlich
      Sieglinde

    1. Sooo weit weg wohnst du ja nicht, liebe Romy. Wie wärs mit einem Besuch? Ich mache gern einen Führung und Agnes steht ja auch bereit, wie ich im Blog schon schrieb.
      Es freut mich sehr, dass Deine Kunstlehrerin ihn euch nahe bringen konnte!
      Herzliche Grüße
      Sieglinde

  5. Sehr interessant und spannend zu lesen! Ich glaube ja (oder vielleicht möchte ich es glauben!) ähnlich wie Astrid, dass uns die Geschichtsschreiber vielleicht nicht immer die ganze Wahrheit erzählt haben – und Frauen, zumindest einige von ihnen – oft viel stärker und emanzipierter waren als wir möglicherweise vermuten. Ein schönes Beispiel, das der Agnes Dürer. Im Übrigen finde ich die Idee einer „arrangierten“ Ehe (zumindest für die damalige Zeit) auch nicht schlechter als das teilweise völlig aus dem Ruder laufende Rumgemurkse heutzutage. Hat ja häufig auch funktioniert. Was jetzt natürlich nicht heißt, dass ich für arrangierte Ehen bin, aber welche Wahl hatte man damals schon wirklich.
    Oje, Themenwechsel :-)))): Albrecht, der grüne Hase, schmückt euren hübschen Balkon! Passt sehr gut zu den Stiefmütterchen und Narzissen!
    Herzliche Grüße,
    Maren

    1. Da stimme ich Dir zu, liebe Maren. Die Geschichtsschreibung wurde ja von Männern erledigt und so kamen Frauen kaum vor, obwohl sie auf jeden Fall oft auch eine wichtige Rolle spielten. Aber Sandrart in Nürnberg hat damals die Merianin aufgenommen in seinen Almanach. Das war schon besonders! Aber sie war es ja auch. Ebenso wie Agnes.
      Unser Albrecht ist einer der Originale aus einer großen Kunstinstallation von Ottmar Hörl damals auf dem Nürnberger Hauptmarkt: Das große Hasenstück. Er begleitet uns schon seit 2003. Wir lieben ihn.
      Herzlich,
      Sieglinde

  6. Oh wie schön, ich musste so schmunzeln. wie Du Dir den Alltag der beiden so ausgemalt hast. Ich hätte das perfekte Outfit für diese Zeit im Schrank, was habe ich Dürer Bilder für deren gute Rekonstruktion geschaut. Alles in Handnahr und eigener Schnittrekonstruktion.
    In Wien habe ich einen riesigen pinken Feldhasen gesehen. Genau bei der Albertina. Herrlich.
    Liebe Grüße Tina

    1. Oh, Tina, da wärst Du ja die perfekte Agnes! Das musst du mal fotografieren und ich gebe es auch bei mir in den Blog.
      Ja, der Alltag bei Dürers in meiner Vorstellung… wahrscheinlich weit von der Realität entfernt, hat aber so Spaß gemacht!
      Ein riesiger pinker Feldhase bei der Albertina, das ist ja richtig klasse!
      Herzliche Grüße schicke ich Dir aus der Dürer-Stadt Nürnberg,
      Sieglinde

  7. Das Sprichwort geht ungefähr so: Hinter jedem berühmten Mann steht immer eine starke Frau! Ich kann das nicht verallgemeinern, aber ich kann diesbezüglich sicherlich viele Beispiele nennen. Und heute hast du, liebe Sieglinde, uns wieder eines dieser Beispiele gezeigt. Und das geschah um 1500 ??? !!!! Manchmal frage ich mich, was mit manchen Frauen heute passiert … (aber das ist ein anderes Thema).
    Vielen Dank für diesen wunderbaren Artikel!
    Liebe Grüße,
    Claudia

    1. Dieses Sprichwort kenne ich auch, liebe Claudia. Und ich denke, da ist viel dran. Schon seit mindestens 500 Jahren…
      Es freut mich sehr, dass Dir der Hausbesuch bei Agnes und Albrecht gefallen hat.
      Herzliche Grüße
      Sieglinde

  8. Wie schön, dass ich hier heute wieder etwas über Nürnbergs Geschichte bzw. über die Geschichte einer „modernen“, selbstbewussten Frau und ihre Partnerschaft lernen darf.
    Wenn man dem Selbstbildnis Glauben schenken darf, war Dürer durchaus ein blondgelocktes, schnubbeliges Kerlchen.
    Wie nicht anders zu erwarten war, habe ich noch nie hinterfragt, ob Dürer eine Frau gehabt haben mag.
    Ich denke dann auch immer gleich an Jesus, der zur damaligen Zeit bestimmt mit 30 verheiratet gewesen ist und wundere mich, dass man nie etwas von Frau oder Kindern liest.
    Bitte gerne mehr von solchen Einblicken. Ich finde das sehr faszinierend.
    BG Sunny

    1. Es freut mich, dass ich Dir Agnes Dürer näherbringen konnte. Wie so oft steht die Frau im Hintergrund, aber Agnes hat es doch geschafft, bis heute bekannt zu bleiben, das spricht für sie und auch für ihren Mann. Ich finde solche Biografien auch immer höchst interessant. Und wenn es dann noch eine Verortung bzw. Haus gibt dazu, gefällt es mir noch mehr.
      Schöne Grüße, Sieglinde

  9. Liebe Sieglinde, bin mal wieder !!! mehr als begeistert von deinem Beitrag über „mein Agnes“. Super recherchiert, gut geschrieben und mit aussagekräftigen Fotos unterlegt.
    Kompliment. Es macht richtig neugierig auf eine solche Frau in diesen Zeiten zu blicken.
    Wir haben hier am See momentan viele Vorträge zum „Krieg der Bauern“ , in denen auch das mutige Verhalten vieler Ehe/Frauen gewürdigt wird.
    Mach weiter so mit den anspruchsvollen Blog Beiträgen. Du lockst mich richtig, mal wieder Nürnberg zu besuchen.
    Herzlichste Grüße an dich und das Team. Sibylle

    1. Liebe Sibylle, das freut mich, dass Du Lust auf Nürnberg bekommst… Das wäre doch eine gute Idee!
      Ja, die Frauen mussten eh immer stark und mutig sein und sie waren es auch. Ich finde es sind auch Vorbilder und Mutmacherinnen.
      Auch für unsichere Zeiten wie der unseren.
      Meine Bloggerkollegin Astrid „sammelt“ diese Great Women und sie macht das ganz großartig mit toller Recherche und Leidenschaft.
      https://lemondedekitchi.blogspot.com/p/great-women-neu.html
      Schau einfach mal bei ihr rein. Jeden Donnerstag kommt eine neue Great Woman dazu. 410 Portraits hat sie schon veröffentlich.
      Es ist zum Staunen, was Frauen alles geleistet haben.
      Herzlichst, Sieglinde

  10. Ein sehr interessanter Beitrag liebe Sieglinde. Es gab auch früher schon starke Frauen, die weitaus mehr bewegt haben als heute anscheinend angenommen. Und nicht nur, um dem Mann den Rücken frei zu halten.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Genauso ist es, liebe Sabine. Frauen hatten schon immer auch eigene Pläne und Ideen.
      Nicht alle Frauen konnten oder trauten sie sich umzusetzen.
      Aber es gab doch einige, die ihre Möglichkeiten nutzten. Mich freut das!
      Herzlich,
      Sieglinde

  11. sehr interessant
    toll zusammengetragen und geschrieben
    auch ich wusste nichts von einer Frau Dürer 😉
    das Haus welches sie bewohnten ist sehr prächtig
    da zeigt sich schon die herausragende Stellung
    der Platz mit den vielen Menschen wäre aber nichts für mich
    ich mag es stiller 😉
    liebe Grüße
    Rosi

    1. Liebe Rosi,
      der Platz mit den vielen Menschen kann auch ganz leer sein. Vormittags zum Beispiel ist es sehr beschaulich dort.
      Schön, dass ich Dich mit Agnes Dürer bekanntmachen konnte. Sie hat es wirklich verdient, dass viele Menschen auch sie kennenlernen.
      Herzliche Grüße,
      Sieglinde

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