Wir haben einen feinen Ausflug nach Bayreuth gemacht. Mehrmals waren wir schon auf den Spuren von Wagner dort und auf den Spuren von Markgräfin Wilhelmine ebenfalls. Doch dieses Mal ging es ganz ohne Wagner und seine Oper. Dieses Mal ging es um Wilhelmine und ihre Oper.
Die Schwester Friedrichs des Großen hat es ins provinzielle Bayreuth verschlagen. Sie musste den Markgrafen Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth heiraten und aufs Land ziehen.
Zum Glück ist sie eine gebildete und emanzipierte Frau von Welt und so brachte sie diese – zusammen mit ihrem Mann – eben nach Bayreuth. Unter anderem durch das barocke Opernhaus, das seinesgleichen sucht. Zu ihrer Zeit und zu der unseren.
Weltkulturerbe ist es seit 2012 und wurde 6 Jahre lang renoviert. Seit April 2018 erstrahlt es in neuem Glanz. Ein echtes Barock-Juwel aus heimischem Holz geschnitzt und mit Farbe, Gold und Leinwand eine wunderbare Fiktion und ein Märchen.
Ihr Opernhaus war und ist eine Sensation bis heute.
Es hatte seinerzeit eine der größten Bühnen Europas und wurde mit berühmten, italienischen Sängerinnen und Sängern bespielt.
Sie förderte aber ganz besonders die Sängerinnen und Schauspielerinnen.
Wilhelmine selbst konnte nicht singen. Aber sonst konnte sie alles: sie musizierte, komponierte, malte, schauspielerte, philosophierte und korrespondierte mit den Großen in Literatur und Musik und wollte alles am liebsten selbst machen im Theater und im Leben.
Sie baute gern und viel. Die Eremitage in Bayreuth, der Felsengarten Sanspareil, das Neue Schloss – ihrer Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. So wie es aussieht auch geldmäßig nicht, obwohl die Kassen immer klamm waren.
Dass wir noch heute so Vieles davon bestauen können, hätte sie wohl nicht gedacht.
Wir haben im Blog schon 2013 darüber berichtet. da war ihr Opernhaus noch wegen Renovierung geschlossen:
Frühling mit Wilhelmine
Im Sommer finden dort nun wieder Opern, Konzerte und andere Events statt. Solch eine Bühne muss bespielt werden!
Sollten Sie sich nun beim nächsten Opernbesuch oder überhaupt gern ein bisschen wilhelminisch-barock fühlen wollen, wir hätten da was für Sie:
Stulpen und Fächer sind aus ihrer Welt nicht wegzudenken. Und auch heute noch sind sie romantische und nützliche Accessoires, die das Leben einfach ein bisschen schöner machen. Heute tragen wir sie zum Abendkleid und auch zu Jeans.
Im Opernhaus kann man allerlei mit Wilhelmines Konterfei kaufen. Es gibt sie – wie man hier sehen kann – auch als Seife mit Maiglöckchen-Duft und als Taschenspiegel – und immer fein.
Ich hoffe, Sie haben nun Lust bekommen auf einen Ausflug nach Bayreuth. Wagner lohnt sich auch immer. Das sehr spannende Museum in der Villa Wahnfried wurde auch erst vor 2 Jahren wiedereröffnet.
Doch was wäre Bayreuth ohne Wilhelmine?
(alle Fotos von da sempre und Sieglinde Graf)
Ja, die klammen Kassen! ( Da dauert eine Opernsanierung wie hier in K. schon mal Jahrzehnte oder so… ) Was so viel Herrlichkeit gekostet hat? Zum Glück ist Kunstsinn heutzutage auch für jeden ( so er oder sie will ) möglich. Und, wie du zeigst, auch ein barocker Glanz in der Garderobe! Danke für den schönen Einblick auch hier im Blog!
GLG
Astrid
Liebe Astrid,
Kunstsinn ist auf jeden Fall ein Lebenselexir – davon kann man nicht genug haben, finde ich.
Und zwar für alle, wie Du schon schreibst.
Danke fürs Kommentieren und liebe Grüße von
Sieglinde
Oh ich war tatsächlich noch nie in Bayreuth. Das wäre auf jeden Fall einen Ausflug wert. Schöne Fotos und herrliche Fächer, die tatsächlich an vergangene Zeiten erinnern. Doch selbst heute bin ich froh über meinen Fächer:)
Wünsche einen wunderschönen Sonntag, liebe Grüße Tina
Liebe Tina,
Nürnberg liegt dann ja quasi am Weg… also bitte melden, falls Du tatsächlich mal nach Bayreuth fährst.
Beides ist auf jeden Fall lohnend und ich würde zumindest in N. gern eine persönliche Führung machen.
Ein bisschen Wilhelmine wäre dann auch dabei, denn ich heiße so mit zweitem Namen… 😉
Und: ohne Fächer geht gar nichts. Zumindest nicht in solchen Sommern wie dem letzten.
Dir auch noch einen wunderschönen Sonntag und Danke fürs Schreiben hier,
von Sieglinde